Sonntag, Februar 18, 2007

Der Tag der Entscheidung, der „Personal Decision Day“

Nicht lange nach meinem Telefoninterview bekam ich eine Einladung zu einem „Personal Decision Day“. Aber was stellt man sich unter einem „Persönlichen Entscheidungstag“ vor? Die Bezeichnung erinnerte mich vor allem an ein Fernsehcasting und ich sah mich schon vor einer Dieter-Bohlen-Jury stehen, die meinen Lebenslauf auseinander nimmt, um mich dann mit einem freundlichen „der Nächste“ zu entlassen. Mit Grauen erinnerte ich mich auch an ein so genanntes Assessment, dass wir zu Übungszwecken während des Studiums durchgeführt hatten. Dabei mussten wir durch Schnelligkeit beim Kopfrechen unsere Konzentrationsfähigkeit beweisen und mit Hilfe von Grammatikaufgaben und Lückentexten wurden unsere schriftlichen Deutschkenntnisse bewertet. Von beiden Vorstellungen war ich genauso wenig überzeugt wie begeistert und sah mit gemischten Gefühlen und dem einzigen Vorhaben, mein Bestes zu geben dem Tag entgegen.

Da ich aus München komme, habe ich mich sehr gereut, dass der „Personal Decision Day“ im Münchner Büro stattfand. So konnte meinen zukünftigen Arbeitsplatz kennen lernen und musste vor allem keine lange Anreise in Kauf nehmen. Auf jeden Fall war ich die einzige Bewerberin, die mit dem Fahrrad angereist war, denn während der Vorstellrunde stellte sich schnell heraus, dass meine Bewerberkollegen aus allen Teilen Deutschlands kamen. Der Tag wurde durch eine Managerin aus München und eine Mitarbeiterin der Personalabteilung aus Frankfurt begleitet. Besonders gefreut hat mich, dass beide uns gleich anboten, sie mit Vornamen anzusprechen, dadurch wurde die Atmosphäre sofort entspannter und der persönliche Umgangston trug dazu bei, dass ich schnell vergaß, dass die beiden uns beobachten und bewerten sollten.

Nach einer kurzen Einführung wurde unsere Aufgabe für den Tag erklärt. Wir sollten im Team eine kleine Projektaufgabe lösen, die zu vergebenden Rollen untereinander verteilen und im Anschluss an den Tag unsere Ergebnisse unserem Kunden - gespielt von einem Partner – präsentieren. Dabei mussten wir zunächst selbständig eine Aufgabe lösen und dann die Ergebnisse im Team diskutieren, um gemeinsam eine Lösung vorzustellen. Die Zusammenarbeit zwischen den Bewerbern klappte zum Glück von Anfang an. Schnell hatten wir die Rollen verteilt und hatten zum Schluss sogar noch genug Zeit, ein paar Folien für den Vortrag zu bemalen. Die Präsentation verlief sehr spannend, da unser „Kunde“ uns jede Menge knifflige Fragen stellte, aber insgesamt waren wir mit unserem Ergebnis sehr zufrieden.


Im Anschluss daran zogen sich unsere „Beobachterinnen“ zur Beratung zurück. Sie wollten noch heute entscheiden, wer von den Bewerbern ein Angebot von Accenture bekommen sollte und wer nicht. Die Zeit bis zur Entscheidung verbrachten wir natürlich mit Spekulationen und nervösem Warten, aber es waren auch zwei Mitarbeiter eingeladen worden, denen wir Fragen zu ihrer Arbeit und Accenture stellen konnten.


Als ich als erste Aufgerufen wurde, schlug mir das Herz bis zum Hals. Beim Betreten des kleinen Meetingraums strahlten mich jedoch die beiden Damen an und teilten mir gleich mit, dass sie mir einen Arbeitsvertrag anbieten würden. Trotzdem nahmen sie sich die Zeit mir ein ausführliches Feedback über meine Leistung zu geben. Dabei lobten sie nicht nur meine gezeigten Stärken, sondern gaben mir auch Tipps, was ich noch verbessern sollte. Dann ging alles sehr schnell. Ich bekam eine Art Vorabvertrag mit nach Hause, sollte mir überlegen, in welchem Bereich ich einsteigen möchte und wurde darauf hingewiesen, dass ich mich in zwei Wochen entschieden haben soll.

Meine Entscheidung war jedoch schon gefallen. Die freundliche und unkomplizierte Art, mit der die Firma und die Mitarbeiter mir während des gesamten Recruiting-Prozesses begegnet waren, hatten mich überzeugt, dass Accenture der richte Arbeitgeber für mich ist. Dabei verstand ich dann auch, warum dieser Tag „Personal Decision Day“ heißt: Es ging nicht nur darum, der zu ermöglichen eine Personalentscheidung über eine Einstellung zu fällen, sondern auch als Bewerber Accenture besser kennen zu lernen, um eine eigene Entscheidung über ein Zu- oder Absage zu fällen - eine „Personal Decision“ eben.

Bis nächste Woche.

Mareike Meise

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