Montag, Juli 27, 2009

Clemens Hofmann über Investment Portfolio Management: Beispiele aus dem Projektalltag

In meinem letzten Beitrag habe ich über die Theorie hinter Accentures Community of Practice (CoP) „Investment Portfolio Management“ (IPM“) berichtet. In Kürze: Wir bringen IT Governance Konzepte und Software zusammen, um IT-Entscheidern dabei zu helfen, IT Investitionen im Sinne der Unternehmensstrategie tätigen und dokumentieren zu können.

In dieser Ausgabe stelle ich drei Projekte vor, um die Erzählungen aus dem ersten Teil mit Leben zu füllen:
  • Das Beispiel eines internationalen Elektronik- und Elektrotechnik Konzerns zeigt, was mit IPM im IT Service Lifecycle Management alles möglich ist.
  • Wie IPM spezielle Software implementiert, um das Software-Projektmanagement eines großen, deutschen Versicherers mit IT Governance Methoden zu unterstützen, zeigt das zweite Beispiel.
  • Abschließend skizziere ich in einem dritten Fall, dass IPM auch abseits der IT Domäne möglich ist: Bei einem großen Nutzmaschinenhersteller waren wir tätig, um das Produkt Management - von der Entwicklung bis zum fertigen Produkt - software-seitig zu unterstützen.

Besagter internationaler Elektronik- und Elektrotechnik-Konzern operiert den Großteil seiner IT als Shared Service Organisation, bei der aus möglichst wenigen, über den Globus verteilten Zentren alle weltweiten Niederlassungen mit IT-Dienstleistungen versorgt werden können. Der komplette Service Lifecycle, also die Entwicklung, weltweite Einführung, Dekomissionierung und grundsätzliche Koordination der Service-Erbringung wird von der deutschen Konzernzentrale gesteuert.

Die Vielzahl der IT-Services und die regionalen Ausprägungen lassen sich aufgrund ihrer Komplexität mit Spreadsheet-basiertem Management nicht länger überblicken, geschweige denn kontrollieren. Accenture IPM wurde gebeten, eine Lösung für das hochkomplexe IT Service Lifecycle Management zu erarbeiten.

In mehreren Projekt-Phasen haben wir in kontinuierlicher Abstimmung mit dem Kunden Prozesse und Strukturen für die Portfoliosteuerung erarbeitet, eine bestehende Softwarelösung des Kunden erweitert und Key Performance Indicators (KPIs) definiert. Accentures Kunde wurde somit in die Lage versetzt, das Spreadsheet-basierte Management ad acta zu legen, einen IT-Service von der Entstehung über die Umsetzung bis zur Außerbetriebnahme zu betreuen und darüber hinaus die globalen Shared Service Zentren erstmals in die Entscheidungsfindung mit einzubeziehen. Dies war aber nur eines von vielen Projekten der CoP IPM.

In einem weiteren Fall unterstützten wir eine große deutsche Versicherung dabei, das etablierte Software-Projektmanagement mit einer speziellen IT-Governance-Software zu unterlegen.
Ziel war es, jedes Softwareprojekt des Kunden in allen Entwicklungsstadien darstellbar zu machen und abhängig vom Betrachter die gerade benötigten Informationen darzustellen. Ein Projektmitglied beispielsweise möchte seine geleisteten Zeiten eintragen, ein Projektmanager den Fortschrittsgrad einzelner Projektbestandteile beurteilen und ein Portfoliomanager mit einem Blick den Zusammenhang ganzer Projekte erfassen können.

Der Kunde stellte zwar einige Ressourcen aus der IT für dieses Projekt zur Verfügung, ein sehr enger Terminplan erforderte jedoch eine schnelle Unterstützung durch ein Accenture IPM Projektteam. Ein gemeinsames Team aus Accenture-Kollegen und Mitarbeitern des Kunden kümmerten sich um die termingerechte Implementierung der Software. Außerdem nutzte Accenture seine guten Kontakte mit dem entsprechenden Software-Hersteller, um ein Modul für das Durchführen detaillierter Earned Value Analysen einzuführen, die fortgeschrittene Prognosen über die Zielerreichung eines Projektes erlauben.

Aber auch jenseits der bis dato gezeigten Projekte in der IT-Abteilung setzen sich die Lösungen von Accentures IPM Gruppe durch: Für einen großen Nutzmaschinenhersteller führten meine Kollegen spezielle IT-Governance Applikation ein, um die kundenseitigen Produktprozesse zu unterstützen. Alle Schritte, beginnend bei der Planung und Entwicklung neuer Nutzmaschinen bis hin zur Veröffentlichung und Vermarktung des Produkts sollten in nur einer Softwarelösung abzubilden sein. Klassische ERP Software stößt hier an ihre Grenzen, denn die projektartige Entwicklung besetzt viele Entscheidungsebenen und nur IT Governance Konzepte verhalfen hier zum Durchbruch.

Aufgrund ihrer Erfahrung konnten meine Kollegen alle Kundenanforderungen zielgerichtet umsetzen und den Erfolg ihrer Arbeit bei einem Blick aus dem Fenster - Richtung LKW-Teststrecke - genießen.

Hiermit schließe ich nun meinen zweiten Beitrag und freue mich im nächsten und letzten Teil eine kurze Übersicht über die Forschungsvorhaben und Entwicklungsmöglichkeiten bei IPM geben zu können.

Clemens Hofmann


Freitag, Juli 17, 2009

Gewinnerin des Preisausschreibens von Accenture am Absolventenkongress – eine Reise nach Nizza (Côte d’Azur) vom 27. bis 30. Mai 2009

Mein Name ist Nadine Loboda und ich war Besucherin des Absolventenkongresses im November 2008. Bei Accenture gab es ein breit beworbenes Gewinnspiel rund um den Absolventenkongress. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, daran teilzunehmen. Hoffnungen auf den Gewinn hatte ich natürlich nicht, aber auf ein bisschen Glück hatte ich gehofft! ?. Lange Rede – ich habe die Reise nach Nizza gewonnen. Und darüber möchte ich hier gern bloggen.

Am Mittwoch (27.05.2009) starteten wir bereits am Vormittag von Düsseldorf nach Nizza, wo wir gegen 13.00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein landeten. Trotz mangelnder Französischkenntnisse konnten wir den vorher gebuchten Mietwagen in Empfang nehmen und uns auf den Weg ins Hotel begeben. Autofahren an der Côte d'Azur ist wirklich ein Erlebnis! Die Leute sind sehr entspannt, nehmen es mit Überholen, Blinken & Co. jedoch nicht so ernst wie wir Deutsche. Dazu gibt es in Nizza fast nur Einbahnstraßen und die Straßen sind viel enger als hier. Nach einer guten Stunde und einer kleinen (ungeplanten) Stadtrundfahrt, haben wir unser Hotel jedoch gefunden, unsere Sachen ins Zimmer gebracht und nach einer kurzen Pause und Erfrischung ging es sofort in die Altstadt. Die Architektur ist wirklich wunderschön, viele Fassaden sind im Barock- und Rokokostil bzw. der "Belle
Epoque" gehalten, daneben gibt es viele kleine Gassen und eine überwältigende Pflanzenvielfalt.

Der nächste Tag (28.05.2009) begann mit einem Ausflug nach Cannes, Juan les Pines und Antibe. Die Gruppe war sehr klein (7 Personen), der Fahrer und Reiseleiter Pierre hatte u.a. 8 Jahre lang in Berlin gelebt, wusste viel und interessant zu erzählen und gab uns einige Tipps, die nicht in dengängigen Reiseführern zu finden waren. Zuerst schlenderten wir in Cannes entlang des Boulevard de la Croisette, konnten noch Reste der Filmfestspiele bestaunen und bei strahlendem Sonnenschein Boutiquen, Restaurants und die beeindruckenden Hotels (Hilton, Carlton, etc.) anschauen. Danach führte unsere Tour nach Juan les Pines mit seinen wunderschönen Stränden und nach Antibes. Dort konnten wir unzählige große Jachten aus der Nähe bewundern. Antibes ist ein kleines Städtchen mit vielen typisch franzöischenGeschäften (Oliven, Käse, Keramik) und einem wunderschönen mediterranen Markt. Nach dieser Tour ging es erst einmal an den Strand, etwas Sonne tanken. Das Mittelmeer war überraschend warm, so dass wir es uns natürlich nicht nehmen ließen, auch eine Runde zu schwimmen. Der Abend war einem Ausflug nach Monaco/Monte Carlo vorbehalten. Wir entschieden uns dabei für den etwas längeren, aber wesentlichen schöneren Weg entlang der Küste und hielten einige Male, um ein Stück zu spazieren oder einige Bilder aufzunehmen. In Monaco/Monte Carlo waren noch viele Tribünen und Absperrungen des Grand Prix zu sehen, der nur wenige Tage zuvor dort stattgefunden hatte. Zudem war alles wunderschön beleuchtet. Diese Stadt hatte einen ganz anderen Charme als Nizza – Glanz und Glamour, Treffpunkt der Reichen und Schönen, Parkplatz für Edelkarossen - war aber nicht weniger angenehm. Lustig war die Tatsache, dass sich die Menschen, wenn sie sich trafen, erst einmal zu mustern schienen. "Hm, ist das vielleicht jemand, den ich kennen sollte? Vielleicht jemand Bekanntes?" Meinen Freund freute es natürlich am meisten, dass wir auf der Originalrennstrecke fahren konnten (und das mit einem Opel Corsa)! Da der Abend sehr mild und wir noch lange nicht müde fahren, ging es von Monaco/Monte Carlo weiter in Richtung italienischer Grenze, nach Menton. Dort schlenderten wir noch ein wenig entlang der Strandpromenade und gönnten uns ein leckeres original italienisches Eis, welches nicht ansatzweise mit dem Eis hierzulande verglichen werden kann! Erst lange nach Mitternacht erreichten wir unser Hotel in Nizza und ließen auch diesen Abend bei einem Glas Wein auf unserem Balkon ausklingen. An diesem Tag hatten wir also einen Großteil der Côte d'Azur besucht, von Menton bis Cannes (nur in umgekehrter Reihenfolge) und immer entlang des Meeres. Der dritte Tag (29.05.2009) war komplett für die weitere Erkundung Nizzas vorgesehen. So entschieden wir uns für "die große Nizza-Tour", eine Stadtführung in einem offenen Doppelstockbus und Hop-on-hop-off-Prinzip. Während der Fahrt gab es einen ausgezeichneten Audio-Kommentar und die Route deckte wirklich weite Teile Nizzas ab. So besuchten wir z. B. die weitläufige Parkanlage "Parc de la Colline du Château", von der man einen faszinierenden Blick über die gesamte Stadt hatte und den Hafen, von welchem man mit der Fähre nach Korsika fahren konnte. Außerdem lagen viele Museen und Kirchen auf unserem Weg, so z. B. das Musée Matisse mit einer Privatsammlung von Henri Matisse oder die russisch-orthodoxe Alexander-Nevskijev-Kathedrale. Bisher kannte ich Nizza nur als schillernde Stadt am Mittelmeer, doch diese Tour vermittelte auch die vielfältige Geschichte und Kultur dieser faszinierenden Stadt. Den Abend verbrachten wir in einem kleinen Restaurant in der Altstadt. Besonders schön war die Tatsache, dass Nizza auch am Abend belebt und attraktiv war. Die Menschen saßen in Cafés und Restaurants, plauderten, aßen oder ließen sich z. B. vom Spiel eines jungen Pianisten, der sein Klavier vor dem Palast der Justiz aufgebaut hatte, unterhalten. Am Strand saßen vor allem junge Leute und entspannten bevor sie sich ins rege Nachtleben Nizzas stürzen wollten. Am Samstag (30.05.2009) schlenderten wir am Vormittag noch über den Markt in Nizzas Altstadt, kauften typisch mediterrane Lebensmittel und einige Geschenke für die Familie, bevor wir zurück zum Flughafen fuhren, von dem aus wir zum Mittag wieder Richtung Heimat starteten.

Fazit: Es war eine tolle Reise, die Côte d'Azur eine traumhafte, vielfältige Gegend, die wir in naher Zukunft wieder besuchen möchten. Unsere Tage waren erlebnisreich und wir haben viel gesehen, aber es gibt noch jede Menge mehr zu entdecken. Die Reise war perfekt geplant, egal ob Mietwagen, Hotel oder Ausflug, wir brauchten uns keine Gedanken machen.

Viele Grüße

Nadine Loboda


Donnerstag, Juli 09, 2009

Clemens Hofmann über Investment Portfolio Management: Softwaregestützte Lenkung und Kontrolle - aber richtig!

Mein Name ist Clemens Hofmann und vor einigen Jahren kam ich im Rahmen meiner Diplomarbeit zum ersten Mal mit Accenture in Kontakt. Seitdem ist viel geschehen: Accenture hat mich im Bereich IT-Strategie (SITE) eingestellt, ich durfte auf vielen interessanten Projekten meine Fertigkeiten erweitern und bringe mich seit zwei Jahren in der jungen und engagierten, Community of Practice (CoP) „Investment Portfolio Management“ (IPM) ein. Über genau diese CoP werden sich dieser und meine folgenden beiden Beiträge drehen:
  • In diesem ersten Artikel werde ich die Mischung aus IT Governance-Konzepten und Softwareumsetzung beschreiben, mit der wir uns inhaltlich beschäftigen.
  • Im Anschluss soll eine Vorstellung dreier spannender Fälle Einblicke in den IPM Projektalltag geben.
  • Die Beitragsreihe endet schließlich mit einer Beschreibung, wie mich die Arbeit in der IPM CoP beruflich und akademisch vorangebracht hat.
Der Begriff „IT Governance“ geistert seit einigen Jahren durch die Fachpresse. In der weitläufig anerkannten Meinung steht er für eine Lenkung und Kontrolle der IT mit dem Ziel, Entscheidungen im Sinne der Unternehmensstrategie zu treffen. Diese allgemeine Definition ist natürlich nicht sehr hilfreich und viele Entscheider haben Probleme, eine konkrete Handlungsempfehlung abzuleiten. An genau dieser Stelle setzt die CoP Investment Portfolio Management an. Unser Ziel ist es, Top-IT-Entscheidern Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie
  • die für die Unternehmensstrategie relevanten IT Entscheidungen erkennen können,
  • die für eine Entscheidung notwendigen Informationen vorliegen haben und
  • im Nachgang die Hintergründe ihrer Entscheidung gut dokumentiert darlegen können.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden sind wir eine bewusst heterogene Gruppe aus verschiedenen Bereichen bei Accenture. Es finden sich neben IT Strategen auch Kollegen mit Schwerpunkt Enterprise Architecture (EA) sowie Systementwickler von Accenture Technology Solutions (ATS). Warum Heterogenität Trumpf ist? Die Erfahrung hat Accenture gezeigt, dass heterogen zusammengesetzte Teams i.d.R. Erfolg versprechender sind. Wir bieten unseren Kunden ein Team, in dem die Kollegen von ATS und EA eine softwaregestützte Lösung im Unternehmen implementieren, die sehr eng mit den konzeptionellen Werkzeugen von SITE zusammenpasst. Außerdem ist die Arbeit damit sehr abwechslungsreich und wir können alle in Bereiche hereinschnuppern, die uns bis dato eher fremd waren.

Wie das alles konkret zusammenpasst? Wir unterteilen die „Lenkung und Kontrolle in der IT“ zunächst in drei Bereiche: Strukturen, Prozesse und Messgrößen.
  • Strukturen stehen für eine sinnvolle Anordnung von Rollen und Verantwortlichkeiten, beispielsweise durch Gremien,
  • Prozesse beziehen sich auf die Schritte im Lebenszyklus einer IT Investition (also z.B. Anfordern, Priorisieren oder Überwachen),
  • Messgrößen (KPIs) schließlich erlauben die Entscheidungen in Echtzeit zu überwachen und erlauben eine zeitnahere „Lenkung und Kontrolle“.
Softwareseitig unterstützen wir diese drei Bereiche mit spezieller IT Governance Applikationen. So werden z.B. die Prozesse durch besondere Portfolio Management Funktionalität unterstützt, um eine sinnvolle IT Investition durchzuführen (daher auch der Name „Investment Portfolio Management“). Oder ein Plan mit Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiter wird gegen das Portfolio von möglichen Projekten gehalten um die kosteneffizienteste Verteilung von Projektressourcen zu erhalten. Viel ist möglich und bisher sind wir nur in ganz wenigen Fällen überhaupt erst an die Grenzen gestoßen. Es ist also spannend und mehr zu den Software Funktionalitäten berichte ich beim nächsten Mal. Stay tuned!

Clemens Hofmann