Donnerstag, April 30, 2009

Melanie Maronde - Technology Architecture - Anforderungsanalyse und 2. Schreiben eines „System Architecture Documents“

Hallo,


ich heiße Melanie und arbeite seit fast 7 Monaten als Analyst bei Accenture. Was macht man als Analyst bei Accenture? Eines ist klar, die Antwort auf diese Frage wird jeder anders beantworten, denn Accenture bietet die unterschiedlichsten Möglichkeiten.


Mein erstes Projekt hat mich in den Bereich Technology Architecture geführt.


Technology Architecture ist ein Teilbereich innerhalb von System Integration & Technology (SI&T), dessen Kernkompetenz bei der Plaunung und Realisierung von IT Architekturen liegt. Ziel ist dabei die IT so aufzubauen, dass die technischen Möglichkeiten das wirtschaftliche Geschäft optimal unterstützen.


Innerhalb von Technology Architecture gibt es verschiedene Spezialisierungsrichtungen:

  • Client Architecture: Applikationsentwicklung für Browser, Desktop und mobile Geräte
  • Data Architecture: Daten und Datenbanken
  • Execution Architecture: Entwicklung von Architekturen für die Ausführung von IT-Lösungen
  • Integration Architecture: Integration heterogener und verteilter Systeme
  • Mobile Solutions: Sammlung, Bereitstellung und Austausch von Informationen über mobile Geräte
  • Operations Architecture: Entwicklung von Architekturen für das Management von IT-Lösungen
  • Process Architecture: Business Process Management
  • Technology Delivery Architecture: Bereitstellung von Individual- und Standardsoftware


Auf meinem Projekt hat Accenture innerhalb von 12 Monaten eine Architektur aufgebaut, die mehr als 100 Anwendungen aus fast 30 unabhängigen Organisationen miteinander verbindet.


Ausgangspunkt waren dabei viele, unflexible und in der Gesamtheit immer komplexer werdende

Punkt-zu-Punkt Verbindungen. Diese Architektur konnte den Anforderungen einer ständig wachsenden IT-Infrastruktur mit steigender Zahl von Nachrichten und Datenformaten und des wirtschaftlichen Drucks nach mehr Flexibilität nicht mehr genügen.


Um diese Herausforderungen zu bewältigen wurde eine Enterprise Application Integration (EAI)-Architektur basierend auf wieder verwendbaren, generischen Services und Standards implementiert.

Ein Framework bestehend aus granularen Services stellt dabei verschiedene Funktionen für Security, Monitoring, Datentransfer usw. zur Verfügung. Aus diesen Framework Services werden dann Prozesse gebaut.

Diese Art der Architektur ermöglicht es die Anwendungen lose zu koppeln und damit flexibel auf Änderungen zu reagieren oder neue Komponenten zu integrieren. Das Projekt wird dabei von unserem Delivery Center in der Slowakei unterstützt.


Im Moment wird die Architektur erweitert: die zentralen Komponenten sollen unter einem Teil der Organisationen verteilt werden und so Hochverfügbarkeit garantieren. Dies setzt auch ein Upgrade der verwendeten Software voraus. Außerdem werden die Einführung von Business Activity Monitoring (BAM) und ein weiteres Vorantreiben des SOA-Ansatzes geplant.


In diesem Zusammenhang gibt es viele Aufgaben, bei denen ein Analyst in den ersten 7 Monaten einen wesentlichen Beitrag leisten kann:


  1. Anforderungsanalyse:
    Im Vorfeld eines neuen (Teil-)Projekts müssen die Anforderungen an die IT-Architektur festgelegt werden. In diesem Rahmen werden Meetings mit dem Kunden vorbereitet, durchgeführt und ausgewertet. Außerdem wird das Projektvorhaben den verschiedenen Abteilungen vorgestellt um mögliche Schnittstellen zu identifizieren und zu analysieren. In unserem Fall, der Weiterführung eines vorhandenen Projekts, mussten außerdem die Anforderungen der ersten Phase evaluiert und ggf. angepasst werden. Das Resultat dieser Arbeit ist Grundlage für den Vertrag mit dem Kunden.
  2. Schreiben eines „System Architecture Documents“ (SAD)
    Das SAD beschreibt die geplante Architektur. Dabei müssen verschiedene Aspekte, wie Infrastruktur, Sicherheit, Komponenten, verwendete Technologien und Integration mit anderen IT-Systemen oder Projekten, beachtet werden. Außerdem sollte jedes Architekturprojekt der Referenzarchitektur des Unternehmens folgen. Das SAD muss diesen Nachweis führen. Durch die Anforderungsanalyse hat man bereits eine gute Grundlage für das Schreiben des SAD und kann viele neu gelernte Dinge direkt anwenden.
  3. Planung und Durchführung von Proof of Concepts
    Um den Aufwand bestimmter Implementierungsaufgaben des Projektes besser abschätzen zu können, werden Proof of Concepts (PoCs) durchgeführt. Grundlage dafür ist zunächst die Planung der PoCs. Welche Komponenten werden benötigt? Welche Anforderungen sollen evaluiert werden? Was genau beinhaltet der PoC? Welches Ergebnis soll mit dem PoC erzielt werden? Entsprechend dem Design muss die Entwicklungsumgebung organisiert und aufgebaut werden. Dies geschieht in direkter Zusammenarbeit mit dem Kunden, denn meistens gibt es Abteilungen, die für die Bereitstellung der benötigten Komponenten zuständig sind. Sobald es dann aber an die Installation der eigenen Komponenten geht, ist das Projekt wieder zuständig.
    Schließlich wird der PoC realisiert und die Ergebnisse dokumentiert.
  4. Präsentationen und Meetings mit dem Kunden
    Darüber hinaus gibt es immer wieder Schnittstellen mit anderen Projekten. Als Ansprechpartner des eigenen Projektes vertritt man dieses bei verschiedenen Meetings und Präsentationen.


Bei all diesen Aufgaben bekommt man natürlich die notwendige Unterstützung von seinen Kollegen, die immer gerne bereit sind zu helfen.


Viele Grüße


Melanie