Donnerstag, Juni 26, 2008

Die ersten Wochen bei Accenture

Hallo Zusammen,


mein Name ist Markus Janssen und ich bin sozusagen ein Accenture Frischling. Vor knapp vier Wochen habe ich bei Accenture im Bereich F&PM angefangen. Zu Beginn ging es zu einer Orientierungsveranstaltung nach Kronberg. Nach zwei Tagen Orientierung und einer anfänglichen Informationsüberflutung haben wir die restlichen drei Tage der Woche mit den Vorbereitungen für St. Charles begonnen. In der zweiten und dritten Woche ging es dann mit dem Training MCFun weiter. Klingt nach Spaß ist es aber nicht nur, da man nicht mit jedem Trainingsplan mithalten kann. Diese Einführungswochen fand ich aber im Großen und Ganzen sehr gut, weil man somit die Möglichkeit hatte für das berühmte Networking. Schnell hat sich eine Gruppe von knapp12 Leuten gefunden, die auch einiges miteinander unternahmen. Neben Fußball schauen im Taunus Center haben wir es lediglich zweimal geschafft abends auszugehen (Schon ziemlich arm). Allerdings hat sich das Living in Frankfurt am großen € Zeichen als ziemlich interessante “After Work“ Location angeboten. Abgesehen von den Preisen hatten wir eine Menge Spaß.


Nachdem ich aus Frankfurt zurück war, wurde ich sofort Anfang der vierten Woche bzw. diese Woche auf das erste Projekt geschickt, wo ich jetzt seit Montag bin. Bisher gefällt es mir sehr gut. Die Kollegen sind einfach klasse und die Auslastung steigt von Tag zu Tag.


In drei Wochen geht es nach St. Charles, wo wir mit allen Anfängern aufeinander treffen und noch einmal richtig networking betreiben können. Ich weiß zwar noch nichts Konkretes über St. Charles, aber ich habe noch nichts Negatives über den Aufenthalt in St. Charles gehört. Also abwarten und die Vorfreude genießen.


Viele Grüße


Markus

Mittwoch, Juni 18, 2008

Auf nach Chicago

Erstmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich lange nichts mehr geschrieben habe. Aber auf einmal kam das erste Projekt und da hatte ich wenig Zeit und hab das irgendwie auch vergessen. Naja, jetzt geht’s endlich weiter.

Wie ich schon in meinem letzten Blogbeitrag angekündigt hatte, hier nun mein Bericht über die Schulung in St. Charles:

St. Charles ist ein Ort ca. 50 Km östlich von Chicago. Dort befindet sich eines der weltweiten Schulungszentren von Accenture. Das so genannte QCenter. Es gehört nicht direkt Accenture, wird aber zu einem großen Teil vom Unternehmen genutzt. Wer nähere Informationen darüber sucht wird unter www.qcenter.com fündig. Dort fand meine Core Analyst School statt. Diese soll einem das Rüstzeug für Implementierungsprojekte nach Packaged Developement geben. Dies sind Projekte bei denen die neu einzuführende Software nicht von Grund auf neu von Accenture entwickelt wird, sondern bei denen eine Drittsoftware, bspw. ein SAP System, angepasst wird. Dies ist auch der größte Unterschied zu den SDF, die sich mit Custom Development, also mit der Entwicklung von Grund auf befassen. Aber einiges ist doch ähnlich und so spielen auch diesmal wieder die bereits im vorherigen Beitrag erwähnten ADMs eine große Rolle. Die Core Analyst School sollten alle Analysts, also alle Mitarbeiter auf der untersten Karrierestufe durchlaufen. Dabei variiert es je nach Region wann die Mitarbeiter zur CAS geschickt werden. Wir waren eigentlich die einzigen die direkt am Anfang nach St. Charles durften. Andere waren schon länger, teilweise über ein Jahr, bei Accenture bevor es für sie nach St. Charles ging.

Neben dem eigentlichen Inhalt, ein fiktives Projekt von Anfang bis Ende zu durchlaufen, gab es auch sehr interessante Teambuilding Events. So begann es schon am ersten Tag mit einer ersten Session. Dabei mussten wir in den eingeteilten Teams zuerst ein Gebilde aus Lego nachbauen. Die Schwierigkeit dabei war, dass immer nur eine Person aus der Gruppe das Gebilde ansehen durfte und sich auch keine Notizen machen durfte. Danach mussten wir einen Turm aus Karteilkarten und Kreppband bauen der am Ende einen ca. 1,5 Kg schweren Ziegel 10 Sekunden tragen musste. Dabei galt es auch auf den Verbrauch von Material zu achten, da der günstigste Turm, der die Aufgabe bestand, gewann. Danach ging es bis Freitagnachmittag mit dem normalen Programm weiter. Dann gab es wieder eine solche Session. Diese war wesentlich länger und es gab auch mehr Aufgaben, unter anderem aus Plastikrohren und Verbindungsstücken eine „Raumstation“ ohne Öffnungen zu bauen. Die gesamte Session war dabei sehr spaßig. Aber auch während der „normale“ Inhalt vermittelt wurde gab es immer wieder Auflockerungen. Die meisten waren jedoch nicht wirklich spaßig aber glücklicherweise wurden wir bereits während der SDF darauf vorbereitet.

Der eigentliche Inhalt war mal wieder nicht so spannend. Zum einen, da ich als Informatiker viele Konzepte schon kannte, vor allem diejenigen, die sich an UML anlehnten. Zum anderen kommt man auf viele Sachen auch mit gesundem Menschenverstand. Aber die Core Analyst School bot wieder viele Möglichkeiten. Es gab wieder reichlich Gelegenheiten zum Netzwerken und die Schulungsleiter konnten von ihren Erfahrungen bei Accenture berichten. Bei den Networking-Events zeigte sich dann aber doch die Zweiklassengesellschaft. In der ersten Woche hatten wir abends einen Event nur mit unseren Leuten. Das war dann doch sehr einfach: Ein paar Tische, 2 Getränkemärkchen für alkoholische Getränke und das war’s dann auch schon. Die Woche drauf war dann ein übergreifender Networking Event, an dem auch eine Core Senior Executive School teilnahm. Und auf einmal gab es einige Sofas und andere bequeme Sitzgelegenheiten, eine super Deko, Häppchen und so viel zu trinken wie man mochte. Naja, seitdem wir eine AG sind muss halt auf den Shareholder Value geachtet werden.

Natürlich gibt es auch neben dem Training eine Menge zu berichten. Ich fange einfach mal mit dem Wetter an. Das war bis auf 2 Tage wirklich arschkalt. An einem Abend war es unter minus 20 Grad. Aber eigentlich war es genau so wie man sich einen schönen Winter vorstellt. Es lagen die ganze Zeit gut 20 cm Schnee und tagsüber hat meistens die Sonne geschienen. Aber windig war es, vor allem an dem Wochenende wo wir nach Chicago sind. Das kalte Wetter und die in Amerika so beliebten Klimaanlagen mit ihrer trockenen Luft sorgten auch dafür, dass nach und nach alle mehr oder weniger krank wurden. Die trockenen Schleimhäute haben einfach keine Chance das krankwerden abzuwenden, vor allem wenn man den ganzen Tag auf engstem Raum mit sehr vielen Leuten verbringt. Mich hat es kurz vorm Wochenende leicht erwischt. Montag und Dienstag war es dann leider richtig schlimm, so dass ich den ganzen Dienstag im Bett verbracht habe.

Aber nun wieder zu erfreulicherem: Chicago. Für Freitagabend hatten einige von uns in Deutschland schon Karten für das Spiel der ChicagoBulls organisiert. War echt klasse. Diese riesige Halle. Dabei waren die Shows in den Pausen eigentlich viel interessanter als das Spiel selbst. Das lag auch daran, dass die Bulls recht bescheiden spielten. Von den sehr erfolgreichen Zeiten mit Michael Jordan und Scotty Pippen ist leider nicht mehr viel übrig. Aber toll war es trotzdem. Nach dem Spiel mussten wir dann jedoch wieder zurück, da es Samstagmorgen direkt weiterging. Ab Samstagnachmittag hatten wir jedoch frei, so dass wir die Gelegenheit nutzen das Wochenende direkt in Chicago zu verbringen. Zum einen um ein paar Sehenswürdigkeiten zu sehen und zum anderen zum Shoppen. Das lohnt sich ja bei dem derzeitigen Dollarkurs allemal. War sehr interessant und mein zweiter leerer Koffer war auf dem Rückweg auch ganz gut gefüllt.

Dann gibt es noch einen Punkt, von dem ich unbedingt noch berichten muss. Die Cadillac Ranch. Bei Accenture kennt die wirklich fast jeder. Dies ist eine Kneipe / Disco in der nähe von St. Charles. Eigentlich fahren da jeden Donnerstag Busse direkt vom QCenter hin. Das hat am ersten Donnerstag auch super funktioniert, nur am zweiten war ein Schneesturm, so dass die Busse ausblieben. Das war aber nicht so schlimm, da man auch an einem Abend in der Cadillac Ranch alles Wichtige gesehen hat und es da auch eher ums trinken und feiern geht. War auf jeden Fall ein spaßiger Abend.

Leider gingen die zwei Wochen viel zu schnell vorbei, so dass wir plötzlich wieder im Flugzeug zurück nach Deutschland saßen. Während wir den Hinflug noch direkt mit Lufthansa geflogen sind, wurde der Rückflug von United Airlines durchgeführt. Und trotz des um Welten besseren Entertainment Programms war der Hinflug mit wesentlich besserem Essen und bequemen Recaro-Sitzen doch besser.

Eigentlich könnte ich jetzt noch Stunden über alles Mögliche erzählen. Aber das Beste ist, man macht sich selber ein Bild, also bewerbt euch fleißig! Dann klappts auch mit St. Charles. Für mich war es eine tolle Erfahrung, vor allem da ich vorher noch nie in den USA war. Und nach mit den SDF insgesamt vier Wochen gemeinsamer Schulung hat man auch viele neue Kontakte knüpfen können.

Viele Grüße

Dominik Vogel