Sonntag, Dezember 17, 2006

Demografie: neue Aufgaben für Berater

Eine alternde Gesellschaft stellt die Wirtschaft vor enorme Herausforderungen. Doch diese Entwicklung bietet den Unternehmen gleichzeitig auch riesige Chancen. Diesen Artikel habe ich auf der Website vom Rheinischen Merkur gefunden, ist von Dr. Stephan Scholtissek.

Die Diskussion über die Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmer wird in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören. Denn Deutschland altert, und mit der Bevölkerung altern auch die Belegschaften der Unternehmen. Bereits im vergangenen Jahr waren nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes mehr als die Hälfte der Bundesbürger älter als 40 Jahre. Und im Jahr 2050 werden 50 Prozent der Deutschen über 50 und jeder Dritte sogar über 60 Jahre alt sein. Ein Szenario, mit dem sich nicht nur Deutschland auseinandersetzen muss, sondern auch viele andere Industriestaaten. Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge wird in einem halben Jahrhundert ein Drittel der Weltbevölkerung älter als 65 Jahre sein.
Der demografische Wandel stellt die modernen Gesellschaften vor enorme Herausforderungen. Und dies betrifft nicht nur die sozialen Sicherungssysteme, sondern auch die Wirtschaft – ein Aspekt, der in der aktuellen Diskussion häufig übersehen wird. Die veränderte Bevölkerungsstruktur hat massive Auswirkungen auf die Beschaffenheit der Märkte und die Ansprüche der Kunden. Eine Entwicklung, die riesige Chancen bietet. Diese sogenannten „Silver Ager“ sind in keiner Weise mit den Senioren von heute zu vergleichen. Sie werden jugendlicher, weiblicher, anspruchsvoller – und überaus zahlungskräftig sein.

Bereits jetzt liegt die Konsumquote der 65- bis 75-Jährigen rund zehn Prozent über den durchschnittlichen Konsumausgaben eines Privathaushalts. Ihre Kaufkraft wird diejenige der Jugendlichen und jungen Erwachsenen deutlich übersteigen. Als erfahrene Konsumprofis stellen sie hohe Ansprüche an Qualität und Service. Die Unternehmen werden ihre Vertriebs-, Kundenbindungs- und Marketingstrategien darauf umstellen müssen.

Gleichzeitig gilt es, sich auf die Veränderungen der Mitarbeiterstruktur und damit des Personalmanagements in den Unternehmen einzustellen. Denn der Anstieg des Durchschnittsalters der Bevölkerung macht keineswegs vor den Werkstoren halt. Der Beratungsbranche erwächst hier ein zusätzliches Geschäftsfeld mit enormem Potenzial. Gefragt ist der Berater, der die Unternehmen in allen Phasen und Bereichen dieses Wandels unterstützt. Die Aufgabe ist ebenso vielschichtig wie anspruchsvoll, denn sie kann nur mit einem ganzheitlichen Ansatz nachhaltig gelöst werden.

Die demografische Entwicklung bedroht zunächst die Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Diese müssen das Ausscheiden älterer und erfahrener Mitarbeiter durch den Aufbau einer Wissens- und Lernkultur so in die Geschäftsprozesse einbetten, dass weder wichtige unternehmensinterne Erfahrungen noch Branchenwissen verloren gehen. Das Personalmanagement muss sicherstellen, dass Mitarbeiter, die in den Ruhestand gehen, ihr Wissen systematisch an jüngere Kollegen weitergeben.


Bitte auf http://www.rheinischer-merkur.de/16334.0.html weiterlesen

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