Dienstag, August 05, 2008

Application Renewal. Aha. Und was ist das?

Totgesagte leben länger, und deswegen gibt es immer noch Mainframes. In letzter Zeit ist jedoch ein Trend weg vom Mainframe und hin zu Serversystemen spürbar. Warum jetzt? Der Betrieb von Mainframes ist nicht nur teuer, sondern er wird auch nicht billiger. Es wird mangels Nachwuchs immer schwieriger, Mainframe-Spezialisten zu finden. Die Lizenzgebühren können als horrend bezeichnet werden. Ein weiteres Problem ist, dass einige Hersteller mangels kritscher Masse den Support langsam auslaufen lassen. Der wesentliche Grund ist jedoch, dass aufgrund verbesserter Prozessorarchitekturen viele Serversysteme mittlerweile ähnlich leistungsfähig oder sogar noch besser sind als klassische Mainframes. Selbst Emulationen von Mainframes sind inzwischen möglich, bezahlbar und performant.

Firmen, die aufgrund von Wachstum ihre Rechnerkapazitäten erweitern müssen, stehen also zunehmend vor der Wahl, sich nicht den nächstgrößeren, leistungsfähigeren Mainframe anzuschaffen, sondern Ihre Applikationen und Daten z.B. auf eine serverbasierte Unix-Umgebung zu migrieren und dort weiter zu betreiben. Der Mehrwert für den Kunden liegt üblicherweise in deutlich niedrigeren Beschaffungs- und Betriebskosten, die sich sehr schnell amortisieren. Nicht erstaunlich, wenn man bedenkt, dass etwa hinter 1 GB Mainframe-RAM ein sechsstelliger Betrag stehen kann - in Euro. Eine Migration ist jedoch komplex und vom Aufwand her nicht zu unterschätzen. Benötigt werden passende Werkzeuge, zusätzliche Mitarbeiter und ein Plan. Nur wenige Firmen schaffen das alles alleine, zusätzlich zum laufenden Betrieb. Deswegen sind Migrationsprojekte ein zentrales Angebot der Accenture-Gruppe "Application Renewal".

Mein Name ist Dierk Jordan, Application Renewal Manager im Office Frankfurt, und ich arbeite derzeit auf einem solchen Migrationsprojekt bei einer deutschen Versicherung. Wir migrieren Cobol-Anwendungen von einem Mainframe auf eine AIX, implementieren die hierfür notwendige Software-Architektur auf der Zielumgebung, überführen die Daten von einem Netzwerk-Datenmodell in ein relationales, testen das ganze und schalten es scharf.

Und was das jetzt alles genau bedeutet, das erzähle ich euch in einem nächsten Blog.

Gruß

Dierk

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