Donnerstag, März 29, 2007

Scheduler-Prototypen in das Testcenter integrieren

Am letzten Wochenende hatte ich mir ein Mietwagen über das Wochenende genommen, um damit meine Sachen von Frankfurt in meiner Heimat und auch in Hamburg zu verteilen. Da ich das Auto allerdings schon Montag früh wieder abgeben und nicht wieder so froh aufstehen wollte, bin ich schon am Sonntag nach Hamburg gefahren und damit ich die lange Strecke nicht alleine unterwegs bin, hat mich meine Freundin kurzerhand begleitet.

Der Montag fing also nicht ganz so früh an, wie die letzten beiden Male. Auf der Arbeit angekommen, musste ich zuallererst wieder meinen Arbeitsrechner einrichten, nachdem dieser letzten Freitag mit einem neuen Image versorgt worden war. Dies stellte sich allerdings als etwas schwieriger heraus als gedacht. Zwar wurde mit dem neuen Image auch mein E-Mail-Account und mein Internetzugang freigeschaltet, aber man konnte keine Dateien aus dem Internet herunterladen und unglücklicherweise war nun auch mein USB - Port gesperrt.

Nachdem ich diese Schwierigkeiten überwunden hatte, nutzte ich den Rest des Tages, um den letzten Feinschliff am Prototypen vorzunehmen. Weiterhin musste ich nun eine Möglichkeit finden, die im Kalender eingestellten Tests auch zur richtigen Zeit automatisch anzutriggern. Mein Arbeitskollege Christian empfahl mir den Quartz-Enterprise-Job-Scheduler und nachdem ich diesen über Umwegen auf meinem Arbeitsrechner geladen hatte, konnte ich kurz vor Ende des ersten Arbeitstages noch ein kleines Tutorial durcharbeiten.

Am nächsten Tag beschäftigte ich mich weiter mit dem Job-Scheduler. Die mitgelieferten Tutorials waren leicht verständlich und deckten vor allem genau den Bereich ab, der für mich von Nutzen war. Weiterhin war es sehr leicht, das Tool in bestehende Anwendungen zu integrieren, was mir auch gegen Ende des Tages gelang.

Die nächsten beiden Tag war ich damit beschäftigt meinen Scheduler-Prototypen in das Testcenter zu integrieren. Es galt herauszufinden, ob dieser mit den bereits im TCO integrierten Technologien zusammenarbeiten würde. Die Integration des Kalenders mit seiner Funktionalität erwies sich als relativ unproblematisch, auch der Job Scheduler verrichtete nach anfänglichen Schwierigkeiten seinen Dienst tadellos. Der Aufruf der Lasttreiber erwies sich da schon als etwas komplizierter, da die Schnittstelle dazu parallel zum Scheduler entwickelt wurde und selbst noch nicht einwandfrei funktionierte, jedenfalls für den Aufruf aus dem Kalender heraus. Dieses Problem sollte meinen Kollegen, der an der Schnittstelle der Lasttreiber arbeitete, und mich noch eine Weile beschäftigen. Nichtsdestotrotz konnte ich am Donnerstagabend einen funktionierenden Scheduler im TCO vorweisen, der Aufruf der Tests klappte aber noch nicht.

Am späten Nachmittag wurde ein Meeting für alle Accenture-Mitarbeiter, die für den Betrieb arbeiteten, einberufen, um über den Status der verschiedenen Teilprojekte Auskunft zu geben und einen allgemeinen Meinungsaustausch zu fördern. Gleich im Anschluss daran fand noch ein Analyst - Manager - Meeting statt, wo die Projektführung den Analysts und den ATSlern auf dem Programmerleveln Rede und Antwort stand. Weiterhin war es eine gute Gelegenheit, sich einen besseren Überblick über die gesamte Projektstruktur beim Kunden zu verschaffen. Nach einem kurzen Update der Projektsituation ging es um das Leadership-Development-Programm. Die Frage, die dabei in den Raum gestellt wurde, war : Wie kann Accenture seine Manager zu besseren People Developern machen? Im Anschluss daran ging es um die gemeinsamen Aktivitäten auf dem Projekt, um den Zusammenhalt und die Kommunikation zu fördern. Nach dem schon erwähnten Frage-und-Antwort-Part ging es dann noch in die CIU-Bar, um den Abend bei einem Bier und Fingerfood ausklingen zu lassen.

Nach einem längeren Abend und weniger Schlaf ging es dann am letzten Tag der Woche wieder auf Arbeit. Mit meinem Teamlead schaute ich mir die integrierte Schedulerfunktionalität im Testcenter an. Dieser hatte noch einige Anmerkungen dazu, was man verbessern könnte, dies betraf aber hauptsächlich die grafische Oberfläche und die Benutzerführung. Weiterhin konnte ich am Nachmittag das Problem mit dem Aufruf der Lasttreiber fast lösen, es blieb nur noch eine Kleinigkeit offen, so dass ich guten Gewissens ins Wochenende starten konnte.

Nächste Woche berichte ich euch, wie ich die Arbeit am Scheduler abschließe und sich schon neue Aufgaben am Horizont auftun.

Thomas

Dienstag, März 20, 2007

Scheduler-Funktionalität

Hallo,

im letzten Bericht hatte ich über die Erlebnisse meiner ersten Woche berichtet. Diese waren ja hauptsächlich auf das Einarbeiten und Einrichten am Arbeitsplatz beschränkt. Für die nächste Zeit wurde mir eine konkrete Aufgabe zugewiesen, aber dazu später mehr.

Meine zweite Woche begann wieder mit einem sehr frühen Aufstehen und einer vierstündigen Zugfahrt. Unser Teamlead hatte ab heute für jeden Montag ein Statusmeeting einberufen, auf dem wir die vorangegangene Woche nochmals durchsprechen und einen Schlachtplan für die kommende Woche beschließen. In diesem ersten Meeting wurde die aktuelle Lage für das TCO besprochen. Als Ad-hoc-Maßnahmen für die nächsten Wochen wurde vereinbart, die Benutzerfreundlichkeit des Testcenters zu erhöhen und den Integrationsprozess von neuen Schnittstellen zu beschleunigen.

Mir wurde die Aufgabe übertragen, eine Schedulingfunktionalität in das TCO einzubauen, um es den Nutzern zu ermöglichen Tests zu einem beliebigen Zeitpunkt starten und ohne Aufsicht laufen zu lassen. Nach dem erfolgreichen Ende des Testlaufs muss dann nur noch der Abschlussreport abgerufen werden.

Nachdem nun die Aufgabenstellung klar war, machte ich mich sogleich daran, einen Prototypen zu entwerfen. Das Tomahawk-Framework von Apache stellte bereits einen funktionierenden Kalender zur Verfügung und diente mir als Grundlage. Nachdem ich ein kleines Projekt mit einem funktionierenden Scheduler zum Laufen gebracht hatte, musste ich diesen nun so modifizieren, dass die Kalendereinträge in der Datenbank gespeichert wurden. Als Erstes galt es, ein entsprechendes Datenmodell zu entwerfen. Ich orientierte mich dabei an den Pflichtattributen des Schedulers aus der verwendeten Bibliothek und fügte die vom TCO benötigten hinzu. Dies dauerte nicht wirklich lange und nachdem dies geklärt war, galt es die entsprechende Persistierungstechnologie auszuwählen. Ich entschied mich für Spring-Hibernate, da das bereits im Testcenter zum Einsatz kam und ich mich auch daran orientieren wollte.

Am Abend bin ich dann in meine Projektwohnung eingezogen. Da ich diese im Vorfeld noch gar nicht gesehen habe, war ich natürlich entsprechend gespannt. Normalerweise ist dieses Vorgehen nicht üblich, da man sich ja in der Wohnung wohlfühlen soll, aber ich bin einfach mal das Risiko eingegangen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es war eine relativ große Zweiraum-Wohnung mit voll ausgestatteter Küche und einem Bad mit Badewanne. Soweit blieben bei mir keine Wünsche offen.

In den folgenden Tagen arbeitete ich an dem Prototypen für den Kalender und hatte diesen am Donnerstag so weit umgesetzt, dass man beliebige Einträge darin vermerken konnte und diese auch in der Datenbank gespeichert wurden. Am längsten hat dabei der Entwurf und die Umsetzung einer grafischen Benutzeroberfläche mit ADF gedauert, da dieses Thema für mich Neuland war.

Nun war auch schon wieder das Wochenende in greifbarer Nähe, aber vorher galt es noch, einen Kollegen zu verabschieden. Das Mittagessen fand an diesem Tag nicht wie bisher in der Kantine statt, sondern in einem kleinen Restaurant mit dem viel versprechendem Namen "Best Burgers in Town" statt. Die Burger waren dort mit Namen bekannter Hollywood-Größen, wie Clint Eastwood usw., versehen. Dazu gab es noch eine ordentliche Portion Wedges.

Dieses Mal ging es mit dem Zug nach Frankfurt. Ich hatte dort in meiner Wohnung, die ich nun auch schon gekündigt hatte, noch einige Sachen, die ich in meine Heimat und auch nach Hamburg schaffen wollte. Also habe ich mir ab Frankfurt einen Mietwagen genommen, den ich dann am Montag in Hamburg wieder abgegeben habe.

Alles in allem, war diese Woche eine wenig ereignisreiche. Nächste Woche berichte ich euch, wie es weiter geht.

Thomas

Donnerstag, März 15, 2007

Meine erste Woche auf dem Projekt in Hamburg

Hi, letzte Woche hatte ich euch einen kurzen Überblick über meinen bisherigen Werdegang bei Accenture und mein letztes Projekt gegeben, welches ja gegen Anfang Februar auslief.

Nun wollte ich aber bei der Entscheidung, auf welches Projekt ich als nächstes gestafft werde, ein Wörtchen mitreden. Also habe ich kurzerhand ein paar Arbeitskollegen E-Mails geschrieben, mit der Bitte, sich mal im jeweiligen Umfeld umzuhören, ob es nicht einen Job zu besetzen gilt. Unter anderem habe ich auch meinem vorherigen Teamlead Tamas Nemeth gebeten, in Hamburg die Augen offen zu halten. Dies hat er auch getan und nachdem ich meinen CV auf den neuesten Stand gebracht und zwei Telefonate geführt hatte bekam ich eine Projektzusage für Hamburg. Das hat mich sehr gefreut, da ich bis dato nur Gutes darüber gehört habe.

Am Montag, den 12.02.07 ging es los. Ich war das Wochenende davor zu Hause und musste um 4.00 Uhr in aller Früh aufstehen, um nicht allzu spät in Hamburg anzukommen. Nun, man hatte mir zwar gesagt, dass es reicht, wenn ich gegen halb elf vor Ort wäre, aber ich bin lieber auf Nummer sicher gegangen und war schon um 9 in Hamburg. Schliesslich musste ich ja noch ins Hotel einchecken. Dann ging es mit einem Taxi zum Kunden, wo meine erste Aufgabe darin bestand, dem Pförtner zu erklären, was ich hier eigentlich will, damit dieser mir einen vorläufigen Besucherausweis ausstellt. Danach musste mich noch jemand vom Eingang abholen, da ich auf dem riesigen Gelände nie zu meinem zukünftigen Arbeitsplatz gefunden hätte. An demselbigen angekommen, wurde ich erstmal mit allen Teammitgliedern bekannt gemacht. Nun das waren dann schon mal fast 20 Namen, die es galt, sich in kurzer Zeit zu merken.

Nach der Vorstellungsrunde wurde mir dann „mein“ Platz zugewiesen, allerdings stellte sich kurze Zeit später heraus, dass dieser noch von meinem Vorgänger in Beschlag genommen wurde und so habe ich mich erstmal mit meinem Laptop begnügt. Man versprach mir aber, dass ich in drei Tagen einen eigenen Rechner und demnach auch einen eigenen Arbeitsplatz bekomme.

Nach einer kurzen Einführung ins Projekt wurde ich auch meinem Teamlead vorgestellt, der es sogleich als seine Aufgabe sah, mich den restlichen Accenture-Projektmitarbeitern vorzustellen. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass das so lange dauern würde. Die Rundreise ging nämlich über drei Etagen und dauerte insgesamt anderthalb Stunden. Ich hatte mir natürlich noch nicht mal die Hälfte der Namen eingeprägt, aber das sollte sich im Verlauf der nächsten Woche bessern.

Den Rest des Tages verbrachte ich damit, mich in das Projekt einzuarbeiten. Wir sind im Betrieb und da im technischen Test angesiedelt. Unser kleines Team, aus 4 Mitgleider bestehend, war dafür zuständig, eine Webanwendung mit dem Namen Testcenter Online zur Verfügung zu stellen, mit dessen Hilfe man Last- und Performancetests anstossen kann und im Nachhinein eine Auswertung erhält. Die Entwicklung der Anwendung läuft schon einige Monate, da allerdings immer neue zu testende Schnittstellen integriert werden müssen und den Testern auch noch zusätzliche Funktionalität zur Verfügung gestellt werden soll, geht die Arbeit nicht aus. Die Technologien, die dabei genutzt werden, können wir im Team frei wählen und so kommen Spring, Hibernate, JSF, insbesondere ADF zum Einsatz.

Der nächste Tag begann mit einem wundervollen Ausblick auf das Alsterbecken aus dem Restaurant in der neunten Etage des Hotels, wo ich mein Frühstück zu mir nahm. So gestärkt und von dem langen Tag davor erholt, stürzte ich mich auf die Aufgaben, die da vor mir lagen. Diese waren für die nächste Zeit klar definiert: Ich sollte mich mit den verwendeten Technologien vertraut machen und ein paar Tutorials durchgehen. Nach dem Mittag galt es einen Geburtstag zu feiern. Bei einer so großen Anzahl von Projektmitgliedern ist es nicht verwunderlich, dass es fast jeden zweiten Tag Kuchen gibt.

Am Donnerstag hatte ich endlich einen eigenen Arbeitsplatz und einen eigenen Rechner. Diesen galt es nun erstmal nach meinen Bedürfnissen einzurichten. Dies stellte sich als gar nicht so einfach heraus, da für meinen Account noch keine Internetfreigabe bestand. Glücklicherweise hatte ich mir in weiser Voraussicht schon meine Entwicklungsumgebung und einige der Technologien auf mein Laptop geladen und konnte dies dann per USB auf meinen Arbeitsrechner ziehen. Da hatte ich noch Glück, dass mein Computer der einzige war, der freigegebene USB-Ports hatte.

Am Nachmittag gab es wieder Kuchen, diesmal aus einem weniger freudigen Anlass, ein Abschied.

Nach der Arbeit fanden sich noch einige Arbeitskollegen zusammen, um auf eine Afterwork-Party im Cafe „Schöne Aussicht“ zu gehen. Da durfte ich natürlich nicht fehlen. Schliesslich hatte ich den Abend nichts zu tun und ich wollte noch ein paar Kollegen besser kennenlernen.

Nach einer kurzen Nacht und wenig Schlaf war auch schon der letzte Tag der ersten Woche erreicht. Ich genoss ein letztes Mal, dass wirklich sehr ausgewogene Frühstück im Hotel und die schöne Aussicht. Heute bekam ich die Zusage für eine Projektwohnung, in die ich dann bereits nächste Woche einziehen sollte. Das hat mich sehr gefreut, da es doch schon etwas anderes ist, in den „eigenen“ vier Wänden zu wohnen, auch wenn man dadurch auf ein so tolles Frühstück verzichten muss.

Gegen Nachmittag ging es mit dem Zug nach Hause.

Im nächsten Bericht erfahrt Ihr, wie meine weitere Aufgabenverteilung aussah und mit welchen Themen ich mich die nächsten drei Woche auseinander setzen sollte.

Thomas

Donnerstag, März 08, 2007

Entwicklung eines Online-Banking-System - Arbeit als Technologie-Berater

Hallo, mein Name ist Thomas Kumke und ich bin seit April 2005 bei ATS (= Accenture Technology Solutions) als Technologie-Berater angestellt. Kurz vor dem Abschluss meines Studiums der Informatik im März 2005 habe ich mich nach Jobs umgeschaut und bin auf dem Absolventenkongress in Köln (der war im November 2004) auf Accenture aufmerksam geworden. Man hat mir innerhalb kurzer Zeit ein Angebot unterbreitet und so konnte ich mein Studium mit dem Wissen abschließen, bereits einen Arbeitsvertrag in der Tasche zu haben.

Ich möchte in den folgenden Abschnitten einen kurzen Überblick darüber geben, wie es mir bisher bei Accenture ergangen ist und dann in späteren Beiträgen über mein neues Projekt für einen namhaften Versandhandel im Norden Deutschlands berichten.

Die ersten beiden Monate habe ich an einem Traineeprogramm teilgenommen, wo man die beiden Schlüsseltechnologien Java und SAP aufgefrischt hat. Über die gesamte Zeit wurden für diejenigen, die von auswärts kamen, Projektwohnungen gestellt. Ich habe mit fast allen Neueinsteigern, die zur selben Zeit wie ich angefangen haben, in Frankfurt Rödelheim gewohnt. Das hatte gleich mehrere Vorteile. Man war in der Stadt nicht allein und man konnte sich auch nach der Arbeit gut kennenlernen. Mit vielen dieser Kollegen habe ich heute noch Kontakt. Nach einer Abschlussprüfung wurden wir dann auf verschiedene Projekte gestafft.

Ich bin nach München gekommen, zu einem namhaften Automobilhersteller. Dies war ein auf über 2 Jahre geplantes Projekt. Das bestehende Online-Banking-System sollte durch ein neues ersetzt und in einem späteren Schritt sollte ein neues Kernbankensystem angebunden werden. Meine erste Aufgabe bestand darin, einen Proof of Concept durchzuführen und dabei die Schnittstelle des neuen Kernbankensystems mit Hilfe von SOAP-Nachrichten anzusprechen. Weiterhin sollte ein kleiner Lasttest durchgeführt werden, um später keine bösen Überraschungen, die Performance betreffend, zu erleben.

Im weiteren Projektverlauf wurde mir die Aufgabe übertragen, für die drei Komponenten Konto (Kontomanagement und Transaktionsabwicklung für Händler und Privatkunden), Händlerkredit (Kreditabwicklung für die Händler) und Depot (Depotmanagement für die Privatkunden) Designdokumente zu schreiben. Diese Komponenten sollten in der IT – Landschaft des Kunden eine zentrale Rolle spielen, da neben dem neuen Online-Banking auch noch das CRM-System des Kunden darauf zugreifen würde.

Nach zwei Monaten harter Arbeit wurde mir die Ehre zuteil, diese von mir konzipierten Komponenten umzusetzen und zu implementieren. Dafür wurde die kundeneigene Komponentenarchitektur CA20 eingesetzt, welche auf J2EE aufsetzt. Ich kannte mich schon ein wenig mit dem Thema aus, da ich die Möglichkeit hatte, die ersten beiden Tage auf dem Projekt an einer Schulung mit dem Inhalt CA20 teilzunehmen.

Die Zeitplanung des Projektes war herausfordernd, da wir bereits im Februar Live gehen wollten. Wenn man den Test abrechnet, blieben mir grob zwei Monate, um technische Designs zu schreiben und mit der Implementierung fertig zu werden. Im Nachhinein stellte sich das gar nicht als zu schwierig heraus. Allerdings wurde aufgrund der Komplexität des neuen Systems und der Tatsache, dass viele Drittsysteme noch nicht richtig angebunden werden konnten, der Livegang um 6 Wochen nach hinten verschoben. Nichtsdestotrotz verlief die Scharfschaltung des neuen Online-Banking-Systems sehr erfolgreich und wir konnten das für uns als großen Erfolg verbuchen.

In der zweiten Projektphase sollte das vorhin angesprochene neue Kernbankensystem angebunden werden. Die Vorbereitungen dafür begannen bereits Ende November, weshalb sich das natürlich auch mit der Entwicklung der Komponenten für das noch nicht live gegangene Online-Banking-Portal überschnitten hat. Da ich mir beim Kunden bereits einen Namen gemacht hatte, wollte man auch unbedingt, dass ich diesen Part übernehme. Außerdem hatte ich am Anfang des Projektes schon mit der Web-Schnittstelle des Kernbankensystems (Proof of Concept) gearbeitet. Nun begannen die für mich am meisten herausfordernden Monate auf dem Projekt, da ich von nun an zwei Projekten gleichzeitig und das auch noch an verschiedenen Standorten arbeitete. Drei Tage in Kronberg und zwei Tage in München.

Meine Aufgaben waren auch während dieser Zeit klar vorgegeben. Neben den bereits angesprochenen Aufgaben der ersten Leistungsstufe, waren nun noch ein erweiterter Proof of Concept der Webschnittstelle mit richtigen Lasttest angesetzt und mit Hilfe eines weiteren Proof of Concepts sollte das Anbinden eines dritten Systems an die Komponente Konto untersucht werden. Weiterhin stand die Neukonzipierung der „alten“Kontokomponente auf dem Plan. Durch das Anbinden des neuen Kernbankensystems würde sich die komplette Architektur ändern. Der Zugriff würde dann asynchron über Message Queues erfolgen. Die Schnittstelle sollte aber weiterhin einen synchronen Zugriff simulieren. Dies stellte sich als gar nicht so einfach heraus.

Anfang Juni 2006 hatte ich es aber geschafft. Konto war umgesetzt und konnte nun in das bereits live gegangene Online-Banking integriert werden. Der Livegang für diese Projektphase war für den 31.12 angesetzt. Dieser Termin konnte ohne größere Pannen und auch durch den Umstand, dass wir bereits Erfahrungen mit einem erfolgreichen Livegang sammeln konnten, eingehalten werden. Vom Juli 2006 bis zum Ende des Jahres begannen die ruhigen Zeiten auf dem Projekt. Ich hatte die Möglichkeit, mein bis dato stattliches Überstundenkonto abzubauen und einen vierwöchigen Australienurlaub zu verleben. Nach dem erfolgreichen Anbinden des neuen Kernbankensystems leistete ich noch bis Ende Januar 2007 Unterstützungsarbeit und bereitete die Übergabe meiner Arbeit an meinen Nachfolger vor.

Im nächsten Bericht werdet ihr dann erfahren, wie ich auf mein neues Projekt in Hamburg gekommen bin und wie es mir dort ergangen ist.

Thomas Kumke

Donnerstag, März 01, 2007

Quo vadis? Der erste Projekteinsatz

Der erste Projekteinsatz ist natürlich eines der wichtigsten Themen unter den neuen Analysten bei Accenture. Bei vierzig Berufseinsteigern in meiner Gruppe war es natürlich eine Herausforderung für die so genannten „Scheduler“ zu organisieren, dass alle auf einem passenden Projekt untergebracht werden. Sobald einer meiner Kollegen erfuhr, auf welchem Projekt im Anschluss an die Einführungsschulungen er anfangen würde, wurde er oder sie mit allen möglichen Fragen bombardiert: „Welche Stadt? Welcher Kunde? Um was geht es bei dem Projekt? Was werden deine Aufgaben sein? Hast du schon mit jemanden aus deinem Team gesprochen? Weißt du schon, wie lange du auf dem Projekt sein wirst?“

Bei mir verlief der Übergang zwischen Schulung und Projekt durch einen Zufall sehr abrupt. Einer der Manager, der das Einstiegstraining quasi als „Dozent“ leitete, erzählte mir von seinem nächsten Projekt auf dem er als Testmanager nach der Schulung anfangen würde. Dabei stellte sich heraus, dass auf dem Projekt eine Testsoftware eingesetzt wurde, die ich aus einem früheren Praktikum sehr gut kannte. Er telefonierte mit der Projektleiterin, einer Senior Managerin von Accenture, und schnell waren sich die beiden einig, dass ich ihn als „Testmanagementassistenz“ unterstützen sollte.

Da das Projekt möglichst schnell Unterstützung benötigte, durfte ich die Schulung frühzeitig verlassen, um meinen Einsatz anzutreten. Besonders gefreut habe ich mich, dass der Kunde seinen Sitz in München hat, und ich so erst einmal bei meinen Freunden und meiner Familie bleiben konnte. Bewaffnet mit Handynummern meiner neuen Kollegen auf dem Projekt und einer Wegbeschreibung machte ich mich am folgenden Montag auf, um meinen Einsatzort kennen zu lernen. Von meinen Accenture-Kollegen wurde ich sehr freundlich empfangen und gleich sämtlichen Teammitgliedern vorgestellt, wobei es unmöglich war, sich alle Namen zu merken. Auch dem Projektleiter des Kunden wurde ich vorgestellt und hoffte, einen möglichst guten und kompetenten Eindruck hinterlassen zu haben. Nachdem das Projekt bereits vor längerem gestartet war, gab es sofort jede Menge Aufgaben für mich und so hatte ich mich bald in meine Rolle eingearbeitet.

Inzwischen bin ich seit mehr als einem Jahr auf diesem Projekt. Nachdem der damalige Testmanager auf ein anderes Projekt abberufen wurde, durfte ich bereits nach ein etwa einem halben Jahr seine Aufgaben übernehmen. Damit war ich für die Planung und Organisation der Softwaretests allein verantwortlich, berichtete den Status über den Testfortschritt und die Qualität der Anwendung wöchentlich an den Projektleiter des Kunden und betreute zeitweise ein Team von 12 Testern, was eine große Herausforderung war. Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Kunden hat aber auch unheimlich viel Spaß gemacht, nicht zuletzt, weil einige der Tester in meinem alter waren und wir auch nach der Arbeit ab und zu etwas zusammen unternommen haben.

Besonders schön war allerdings, dass meine Kollegen von Accenture stets für mich da waren und mich mit Ratschlägen und Hinweisen unterstützt haben. Deshalb freue ich mich auch schon auf meinen nächsten Projekteinsatz. Welche Stadt? Welcher Kunde? Wir werden sehen, aber ein paar nette neue Kollegen gibt es sicher.


Mareike Meise